Aldrovándi

[287] Aldrovándi, Ulisse, Zoolog, geb. 11. Sept. 1522 in Bologna, gest. 1. Mai 1605, studierte seit 1539 in Bologna die Rechte, dann in Pisa Philosophie und Medizin und wurde 1549 als angeblicher Häretiker in Rom eingekerkert und bis zum Tode des Papstes Paul III. gefangen gehalten. Nach seiner Befreiung widmete er sich dem Studium und der Schilderung der antiken Statuen, sammelte Pflanzen und Fische und ward 1561 Dozent der Arzneimittellehre; 1568 gründete er in Bologna einen botanischen Garten. Für sein zoologisches Werk, in dem er reichhaltiges Material unter Berücksichtigung der Anatomie zu ordnen suchte und zahlreiche naturhistorische Notizen zusammenbrachte, behandelte er selbst nur die Vögel, Insekten und niedern Tiere; die übrigen Bände gaben Uterverius, Dempster und Bartholomäus Ambrosinus heraus. Das Werk erschien unter folgenden Titeln: »Ornithologiae libri XII« (Bol. 1599–1603, 3 Bde.; zuletzt das. 1861); »De animalibus insectis libri VII« (das. 1602, zuletzt 1638); »De reliquis animalibus exsanguinibus libri IV« (das. 1606, zuletzt 1654). Die übrigen Bände erschienen 1613–42. A. scheint auch zuerst ein Herbarium im heutigen Sinn angelegt zu haben und schrieb: »Dendrologiae naturalis libri II« (Bol. 1668; 3. Aufl., Frankf. 1690); »Pomarium curiosum« (Bol. 1682). Vgl. Fantuzzi, Memorie della vita di Ulisse A. (Bol. 1774).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 287.
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