Antarktische Region

[564] Antarktische Region, tiergeographische Region, welche die Inseln des antarktischen Meeres (Südgeorgien, Prinz Edward-, Crozet-, Kerguelen-, Macdonaldinseln, St. Paul, Neuamsterdam) sowie die Südspitze Amerikas, das Feuerland, umfaßt. Nur der nördlichste Teil dieser Region, die den Südpol als Mittelpunkt hat, und der große Ländermassen fehlen, ist uns bekannt, und es scheint, daß auf diesen Inseln nur ein sehr geringes Tierleben vorhanden ist. Es kommen also besonders die Seetiere in Betracht. Zu erwähnen sind hier die Mähnenrobbe, der See-Elefant oder die Rüsselrobbe und der Seeleopard. Von Vögeln sind charakteristisch die Pinguine, die außer der Brutzeit fast nur auf dem Wasser leben; ferner Möwen, Sturmvögel und Albatros; nach dem Innern des Landes nimmt das Vogelleben ab, da hier die Nahrung fehlt. Die Landsauna der antarktischen Region ist sehr dürftig, genauer untersucht wurde sie nur auf den Kerguelen. Hier finden sich verschleppt und eingebürgert Kaninchen und eine Maus sowie die oben genannten Robben, ferner außer den erwähnten Seevögeln als Landvögel der Scheidenschnabel (Chionis) sowie eine kleine Entenart. Die ziemlich zahlreich vertretenen Insekten sind wohl infolge der häufigen und starken Stürme flügellos geworden, da sie die Flügel doch kaum gebrauchen könnten. Die Spinnentiere sind durch Spinnen und Milben vertreten, die Mollusken durch eine der Untergattung Patula angehörige Helix-Art. Die Süßwasser von Kerguelenland enthalten Spaltfüßer, Muschelkrebse und Flohkrebse, eigne Arten, aber aus denselben Gattungen, die in Europa und überall im süßen Wasser sich finden. Die Würmer sind nur durch eine Regenwurmart vertreten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 564.
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