Antipyrīn

[586] Antipyrīn (Phenyldimethylpyrazolon, Pyrazolonum phenyldimethylicum) C11H12N2O oder C6H5N. CO.CH.CH3N.CCH3 entsteht beim Erhitzen von Phenylhydrazin mit Acetessigäther und Behandeln des erhaltenen Phenylmethylpyrazolons mit Jodmethyl und Methylalkohol. Das jodwasserstoffsaure Salz des Antipyrins wird schließlich durch Natronlauge zersetzt. Es bildet farblose, fast geruchlose Kristalle, schmeckt mild bitter, schmilzt bei 113°, istleicht löslich in Wasser und Alkohol, schwerer in Äther, reagiert neutral, bildet aber mit Säuren Salze. A. setzt binnen einer Stunde, meist unter starkem Schweiß, die Körpertemperatur herab und wird daher als Fiebermittel gebraucht. Als solches wirkt es prompt, doch erzeugt es bei manchen Personen Erbrechen, Hinfälligkeit, Cyanose, Hautausschläge und Schleimhautreizungen, die indes bald wieder verschwinden. Bei zu großen Dosen sind Vergiftungserscheinungen beobachtet worden. Mit gutem Erfolg wird es gegen Neuralgien, Zahnschmerzen, Gallensteinkolik angewendet. Es unterdrückt sogen. Erkältungskrankheiten, wenn es gleich zu Beginn derselben genommen wird. Salizylsaures Dimethylphenylpyrazolon, s. Salipyrin.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 586.
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