Aoki [2]

[605] Aoki, Shuzô, japan. Staatsmann, geb. 1844 in Chôshû, studierte Rechts- und Staatswissenschaften, seit 1868 in Deutschland, und wurde 1873 Legationssekretär bei der japanischen Gesandtschaft in Berlin. Nach einem kurzen Aufenthalt in Japan kehrte er 1874 als Gesandter nach Berlin zurück und vermählte sich 1875 mit der Baronesse v. Rahden. 1885 wurde er in Japan Vizeminister des Äußern; 1889 übernahm er nach dem Rücktritt Ôkumas das Ministerium des Äußern, trat aber bei dem allgemeinen Ministerwechsel 1891 (bald nach dem Attentat auf den russischen Thronfolger) mit zurück. 1889 zum Viscount erhoben, wurde er 1892 wieder zum Gesandten in Berlin ernannt, leitete bis Sommer 1897 die in London, Paris, Wien und Brüssel geführten Verhandlungen über die Revision der Verträge Japans mit den europäischen Mächten, lebte dann ein Jahr als Privatmann in Tokio und gehörte seit November 1898 als Minister des Auswärtigen dem Kabinett Yamagata an, das im Oktober 1900 durch die von Marquis Ito gebildete liberale Partei gestürzt wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 605.
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