Appiānos

[635] Appiānos, röm. Geschichtschreiber aus Alexandria, im 2. Jahrh. n. Chr., Sachwalter in Rom, im Alter von Antoninus Pius zum Prokurator, vermutlich von Ägypten, ernannt. Er verfaßte in griechischer Sprache eine römische Geschichte in 24 BüchernRomaica«) in der Anlage, daß, wenn die Unterwerfung eines Landes oder Volkes begann, diese bis zum Abschluß durcherzählt wurde. Außer der Vorrede sind vollständig nur 11 Bücher erhalten: Spanien (Buch VI), Hannibal (VII), Karthago (VIII), Illyrien (IX), Syrien (XI), Mithradates (XII), (XIII-XVII) die römischen Bürgerkriege, von den übrigen zahlreichen zum Teil größere Bruchstücke. Zwar nur eine Kompilation und an vielfachen Flüchtigkeiten und Versehen, namentlich in der Chronologie, leidend, hat das Werk doch durch Benutzung verlorner Quellen nicht geringen Wert, ganz besonders für die Geschichte der Bürgerkriege. Die Sprache ist bis zur Trockenheit schmucklos und einfach. Ausgaben von Schweighäuser (mit Kommentar, Leipz. 1785, 3 Bde.) und Mendelssohn (das. 1879–81, 2 Bde.); Übersetzung von Zeiß (das. 1837–38, 2 Bde.). Vgl. Hannak, Appianus und seine Quellen (Wien 1869).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 635.
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