Archȳtas

[730] Archȳtas, griech. Staatsmann, pythagoreischer Philosoph und Mathematiker aus Tarent, Zeitgenosse und Freund Platons, um 400–365 v. Chr. Er war siebenmal Strateg seiner Vaterstadt und Feldherr in drei Kriegen. Sein sittlicher Charakter galt im ganzen Altertum für unübertroffen. In wissenschaftlicher Beziehung glänzte A. vorzüglich als Mathematiker: er löste zuerst das Problem der Verdoppelung des Kubus und erfand die analytische Methode. An den Forschungen über das Verhältnis der Töne war er hervorragend beteiligt. Auch wurden ihm mehrere mechanische Kunstwerke zugeschrieben, so ein Automat, eine fliegende Taube von Holz. Von seinen Schriften sind uns einige mathematische und physikalische Bruchstücke erhalten (vgl. Blaß, De Archytae fragmentis mathematicis, in »Mélanges Graux«, Par. 1884); die seinen Namen tragenden philosophischen Fragmente sind wahrscheinlich alle unecht. Vgl. Mullach in den »Fragmenta philosophorum graecorum«, Bd. 2 (Par. 1867).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 730.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika