Ausschlag [1]

[150] Ausschlag (griech. Exanthem, »Blüte«), mit Rötung verbundene Hautkrankheiten, im weitern Sinn auch alle andern Formen, selbst die durch Blasenbildung ausgezeichneten, so daß A. hier gleichbedeutend ist mit Hautkrankheit überhaupt. Als akute Exantheme oder als Ausschlagskrankheiten bezeichnet man Masern, Scharlach, Röteln, Nesselfieber. Der A. beim Unterleibstyphus heißt Roseola, beim Flecktyphus Petechien, bei den Pocken zuerst Papeln, dann Pusteln; mit A. verbunden sind ferner manche Herzklappenentzündungen, Blutfleckenkrankheiten etc. Vgl. die einzelnen Artikel. – Bei den Tieren steht nur ein kleiner Teil der zum A. gezahlten Hautaffektionen mit innern Krankheiten im Zusammenhang. Die wichtigsten Ausschlagskrankheiten der Haustiere werden durch tierische (Rande, s. d., Kratze) oder pflanzliche Parasiten (Flechten, s. d.) verursacht. Sonst entsteht A. bei Tieren besonders durch mangelhafte Hautpflege (vgl. Mauke), auch durch längere Einwirkung von Hitze. Über Bläschenausschlag s. d. – Bei den Pflanzen nennt man A. krankhafte rötliche, gelbe, schwarze oder weiße Flecke auf der Oberfläche der Blätter, Stengel etc. vieler Kräuter und Gehölze in Form von Pusteln, Blasen, Schorf oder Staubmasse. Alle Ausschläge, von denen jeder seine besondere Form besitzt, werden verursacht durch Schmarotzerpilze, die im Innern der betreffenden Pflanzenteile vegetieren und von deren Säften zehren; ihre durch die Oberhaut der Pflanzen hervorwachsenden Fortpflanzungsorgane erscheinen als A. Die hier gebildeten Sporen können auf gefunden Pflanzen der gleichen Art keimen und zu gleichen Krankheitssymptomen Veranlassung geben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 150.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: