Börsenenquete

[245] Börsenenquete, eine Untersuchung der Börsenzustände durch amtliche Sachverständigenkommissionen. Börsenenqueten haben wiederholt, namentlich in Zeiten von Ausschreitungen der Spekulation und von Krisen stattgefunden, so in England 1875 und 1877/78. In Deutschland tagte in der Zeit vom 6. April 1892 bis 17. Mai 1893 eine Börsenenquetekommission unter dem Vorsitz des Reichsbankdirektors Koch, deren Ergebnisse in den »Amtlichen Drucksachen der Börsenenquetekommission« (Berl. 1894) und deren Bericht an den Reichskanzler 28. Dez. 1893 im »Deutschen Reichsanzeiger« erschienen sind. Die Folge war das Reichsbörsengesetz vom 22. Juni 1896 (s. Börse, S. 241).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 245.
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