Baïf

[278] Baïf, Jean Antoine de, franz. Dichter der Plejade, geb. im Februar 1532 in Venedig, starb 1589 als königlicher Kammersekretär in Paris. Sein Versuch, metrische, d. h. antike Versmaße nachbildende, reimfreie Verse (vers mesurés) in die französische Poesie einzuführen, mißlang vollständig, ebenso die von ihm erfundene Gattung der vers baïfins; besser wurden seine Übersetzungen griechischer und römischer Dramen aufgenommen. Die in seinem Hause tagenden literarischen Vereinigungen wurden 1570 durch königliches Patent in eine »Académie de poésie et de musique« umgewandelt; dieselbe zerfiel jedoch mit dem Tode des Stifters. Seine »Œuvresen rime« gab Marty-Laveaux (Par. 1881–91, 5 Bde.), eine Auswahl Becq de Fouquières (das. 1874), Baïfs »Psaultier« (in phonetischer Schreibung) Groth (Heilbr. 1888) heraus. Vgl. Nagel, Die metrischen Verse J. A. de Baïfs (Leipz. 1878).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 278.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika