Bad [2]

[242] Bad, Vorrichtung zum möglichst gleichmäßigen Erhitzen von Substanzen. Das Sandbad besteht aus einem eisernen, mit trocknem und gesiebtem Sande gefüllten Kessel über einer Feuerung. Für Retorten ist der Kessel sehr tief und mit seitlichem Ausschnitt zur Aufnahme des Retortenhalses versehen (Sandkapelle). Das Wasser- oder Marienbad ist ein Wasserkessel, dessen Deckplatte mit kreisrunden Öffnungen zum Einhängen von Schalen und Büchsen versehen ist (Beindorffcher Apparat). Wird das Wasser im Kochen erhalten, so beträgt die Temperatur in den eingehängten Gefäßen stets einige Grade weniger als 100°. Gewöhnlich läßt man die Gefäße nur von dem aus dem Wasser sich entwickelnden Dampf umspülen (Dampfbad). Höhere Temperaturen erzielt man durch Eintauchen des Gefäßes in siedende gesättigte Salzlösungen, und zwar erhält man mit

Tabelle

[242] Bei Anwendung solcher Lösungen muß man das verdampfende Wasser ab und zu ersetzen. Zu ähnlichen Zwecken benutzt man Öl- und Paraffinbäder (bis etwa 370°) und leichtflüssige Metalllegierungen, wie Roses, Woods Metall etc. (Metallbäder). Beim Luftbad befindet sich das Gefäß mit der zu erhitzenden Substanz in einem verschlossenen Metallgefäß, ohne dessen Wand zu berühren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 242-243.
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