Bambara

[316] Bambara, heidn. Volksstamm am obern Senegal und Niger (s. Karte bei »Guinea«), ein Mischvolk von Negern und Fulbe, sanft, gut geartet und arbeitsam, aber von ihren mohammedanischen Unterdrückern, den Toucouleurs, in den-äußersten Stand der Armut versetzt, obwohl das fruchtbare Land in Fülle Mais, Reis, Baumwolle, Tabak, Erdnüsse, Indigo, Sesam, Hirse, Rizinus hervorbringt und Waldungen von Butterbäumen große Striche bedecken. Die Bekleidung besteht meist nur in einem schmalen Fransengürtel. Die Männer rasieren den Kopf bis auf einen kleinen Haarbüschel. Die Sprache gehört mit dem Mandinka, Susu und Bei zu den Mandesprachen (vgl. Binger, Essai sur la langue B., Par. 1886). Die B. standen früher unter Königen, bis der Fulbe el Hadsch Omar sein großes Reich Segu gründete, das nach dem Sturz seines Sohnes Ahmadu 1891 unter mehrere Bambarahäuptlinge verteilt wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 316.
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