Bancel

[322] Bancel (spr. bangßell), Baptiste François Désiré, franz. Politiker, geb. 2. Febr. 1822 in La Mastre (Ardèche), gest. daselbst 23. Juni 1871, wurde Advokat und machte sich 1848 durch eine Schrift über den Hypothekarkredit bekannt. 1849 zum Deputierten gewählt, schloß er sich dem Berg an. Nach dem Staatsstreich vom 2. Dez. 1851 verbannt, hielt er in Brüssel Vorlesungen an der Universität (gesammelt als »Études historiques et littéraires. Les harangues de l'exil«, Brüssel 1863, 3 Bde.). Nach der 1859 erlassenen Amnestie nach Frankreich zurückgekehrt, erhielt er erst 1869 in Paris ein Abgeordnetenmandat. Er vertrat die unversöhnliche Opposition gegen das Kaiserreich, bis ihn Krankheit zwang, sich 1870 vom öffentlichen Leben nach La Mastre zurückzuziehen. Er schrieb noch: »Les révolutions de la parole« (Par. 1868); »Histoire des révolutions de l'esprit français« (aus dem Nachlaß, 1878) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 322.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: