Bandel

[324] Bandel, Ernst von, Bildhauer, geb. 17. Mai 1800 in Ansbach, gest. 25. Sept. 1876 in Neudegg bei Donauwörth, bildete sich in Nürnberg und München. Nach einem Aufenthalt in Rom kehrte er 1827 nach München zurück und schuf dort unter anderm eine Charitas und viele sein charakterisierte Porträtbüsten. 1835–38 war er in Hannover tätig und siedelte dann nach Detmold über, wo er das kolossale, für die Grotenburg bestimmte Arminiusdenkmal, dessen Plan er aus eignem Antrieb gefaßt hatte, in Angriff nahm; die Ausführung des Unternehmens kam aber aus Mangel an den nötigen Geldmitteln seit 1841 ins Stocken. B. ging darauf nach Italien und lebte später in Hannover, wo er mit Aufopferung seines Vermögens an dem Kolossalwerk weiterarbeitete. Aus Reichsmitteln wurden 1871 zur Vollendung des Denkmals 30,000 Mark bewilligt, so daß 16. Aug. 1875 seine Einweihung in Gegenwart des Kaisers Wilhelm I. erfolgen konnte. Das Ganze wiegt mit dem innern Eisengerüst 76,570 kg und hat mit dem 29,8 m hohen Unterbau und der 1,6 m dicken Standplatte eine Höhe von 57,4 m. Es besteht aus einem Unterbau mit Kuppeldach, auf dem die in Kupfer getriebene Figur Armins mit erhobenem Schwert steht. Vgl. H. Schmidt, Ernst von B. (Hannov. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 324.
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