Baour-Lormian

[357] Baour-Lormian (spr. baūr-lormĭang), Louis Pierre Marie François, franz. Dichter, geb. 24. März 1772 in Toulouse, gest. 18. Dez. 1854 in Paris, veröffentlichte 1801 »Poésies d'Ossian«, eine äußerst gelungene Übersetzung in Versen, die den Ossianismus in Mode brachte. Einigen Erfolg hatte seine Tragödie »Omasis, ou Josephen Égypte« (1807). In der Akademie, in die er 1815 aufgenommen wurde, vertrat er aufs eifrigste den Klassizismus; seine geschmacklose Satire »Le canon d'alarme« und die 1829 mit sechs Gesinnungsgenossen eingereichte Bittschrift um Ausschließung des Romantizismus vom Théâtre-Français sind Zeugnis dafür. Zu erwähnen sind noch, außer kleinen Gedichten, Epopöen, Balladen etc., der Roman »Duranti, ou la ligueen province« (1828, 4 Bde.) und das letzte und beste, die poetische Übersetzung des Buches Hiob, die er vollendete, als er schon erblindet war.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 357.
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