Bardesanes

[375] Bardesanes (Bar-Daisan, »Sohn des Daisan«), syr. Gnostiker, gest. 223 (oder 222). Am Hofe von Edessa lebend, hat er diese Stadt für das Christentum erobert. Seine Religionsphilosophie steht, trotz ihrer Abhängigkeit von chaldäischer Mythologie und Astrologie, der Kirchenlehre näher als andre Formen der Gnosis. Durch zahlreiche Hymnen ist er mit seinem Sohne Harmonius, der des Vaters Gedichte sammelte und vermehrte, der Schöpfer des syrischen Kirchenliedes geworden. Das im syrischen Original erhaltene »Buch der Gesetze der Länder« rührt nicht von ihm, sondern von einem Schüler her. Vgl. Merx, B. von Edessa (Halle 1863); Hilgenfeld, B., der letzte Gnostiker (Leipz. 1864).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 375.
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