Barsch

[399] Barsch (Perca L.), Stachelflossergattung aus der Familie der Barsche (Percidae), Fische mit länglichem, stark zusammengedrücktem Leib, am Hinterrand gezähnelten Schuppen, zahlreichen kleinen Hechelzähnen und zwei Rückenflossen. Der Flußbarsch (Bürstel, Bürstling, Bersig, Berschling, Schratz, Anbeiß, P. fluviatilis L., s. Tafel »Teichfischerei«, Fig. 3), bis 50 cm lang und 2–3 kg schwer, grünlichgelb, mit schwärzlichen Querbinden, blauschwarzem Augenfleck auf der vordern bläulich rotgrauen Rückenflosse, gelben Brustflossen und roten Bauch- und Afterflossen, findet sich in Europa und Nordasien, besonders in Seen mit klarem Wasser, auch in Flüssen, Bächen und in der Ostsee, lebt gesellig, nährt sich von Fischen, Kerbtierlarven, Würmern, Krebsen, kleinen Säugetieren und ist ungemein gefräßig. Im dritten Jahre laicht er vom März bis Mai, und das Weibchen hängt den Laich, der in Schnüren abgeht, die zu einem Netzwerk verbunden sind, an Steine, Holz, Rohr etc. Die Zahl der Eier beträgt gegen 300,000, von denen aber wegen der stellenweise verhältnismäßigen Seltenheit der Milchner oft nur wenige befruchtet werden. Der B. läßt sich weit versenden, hält auch im Fischkasten lange aus. Sein Fleisch ist derb und schmackhaft. Schon die Alten rühmten seine Vortrefflichkeit. Die beiden kleinen Knochen am Ende des Hinterkopfes (Barschknochen, Bersingsteine) wurden ehedem arzneilich benutzt. Die Haut wird im Norden auf Leim verarbeitet, und die Schuppen benutzt man zu weiblichen Handarbeiten, künstlichen Blumen etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 399.
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