Basilĭus Valentīnus

[427] Basilĭus Valentīnus, Alchimist, vom Oberrhein gebürtig, lebte seit 1413 als Benediktinermönch im Peterskloster zu Erfurt. Er kannte das metallische Arsen und das Schwefelarsen, unterschied das Wismut und Zink, stellte reines Quecksilber aus Sublimat, Quecksilbernitrat und Eisenvitriol dar, besonders aber erforschte er das Antimon so genau, daß jahrhundertelang seinen Resultaten nichts Wesentliches hinzugefügt werden konnte. Er entdeckte die Salzsäure, das Ammoniak, Knallgold, Bleizucker und bildete die ersten Methoden der qualitativen Analyse aus. Seine Schriften, die viel mystische Schwärmerei enthalten, wurden erst 1599–1694 durch den Druck veröffentlicht. Die wichtigsten sind der »Triumphwagen des Antimon«, »Vom großen Stein der alten Weisen«, die »Wiederholung«, die »Offenbarung der verborgenen Handgriffe«, das »Letzte Testament« und die »Schlußreden«. Gesammelt erschienen die Schriften Hamburg 1677 und in 2 Bänden das. 1700; am vollständigsten von Peträus (das. 1717 u. 1740, 3 Bde.). Nach Pierce sind die angeblichen Schriften von B. eine Unterschiebung ihres Herausgebers I. Thölde, der Teilhaber der Salzwerke von Frankenhausen und langjähriger Sekretär des Rosenkreuzerordens war. Nach Hamys lebte ein Chemiker B. im 17. Jahrh.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 427.
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