Frankenhausen

[829] Frankenhausen, 1) Hauptstadt der Unterherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt, an einem künstlichen Arm der Wipper (zur Saale) und der Staatsbahnlinie Bretleben-Sondershausen, zwischen Kyffhäuser und Hainleite, hat 3 evang. Kirchen, ein fürstliches Schloß, Realprogymnasium, Technikum, Amtsgericht, ein Salzwerk mit besuchtem Solbad und Heilanstalt für skrofulöse Kinder, Rettungshaus, Fabriken für Zigarren, Zucker, Knöpfe aus Perlmutter und Steinnuß, Bierbrauereien, Braunkohlengruben. Sandstein- und Syenitbrüche und (1900) 6374 Einw. In der Nähe das fürstliche Jagdschloß Ratsfeld und weiterhin der Kyffhäuser (s.d.) sowie die 2 km lange Falkenburger Höhle (Barbarossahöhle, unter der Falkenburg) mit stehenden Gewässern und wunderbaren Gipsbildungen. – Bei F. wurde 15. Mai 1525 das Heer der aufrührerischen Bauern unter Thomas Münzer von den verbündeten sächsischen und hessischen Fürsten an dem davon benannten Schlachtberg geschlagen (s. Bauernkrieg, S. 466). Vgl. Ferschke, Solbad F. (Frankenhausen 1903). – 2) Landgemeinde in der sächs. Kreis- und Amtsh. Zwickau, an der Pleiße, hat eine evang. Kirche, eine Kunstwollfabrik, Mühlen und (1900) 2001 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 829.
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