Bastien-Lepage

[437] Bastien-Lepage (spr. bastjäng-löpāsch'), Jules, franz. Maler, geb. 1. Nov. 1848 in Damvilliers (Meuse), gest. 10. Dez. 1884 in Paris, bildete sich bei Cabanel, entfernte sich aber bald von der akademischen Manier seines Lehrers bis zu dem Grade, daß er sich zu einem rücksichtslosen, auf die Wiedergabe der Wirklichkeit gerichteten Naturalismus bekannte. Schon in dem Porträt seines Großvaters von 1874 gab sich das Streben nach peinlicher Wiedergabe aller Zufälligkeiten der Natur zu erkennen, und in derselben Richtung bewegten sich die Kommunikantin (1875) und die Anbetung der Hirten. Sein eigentliches Gebiet, das Leben der Bauern, betrat er aber erst, in deutlich erkennbarem Anschluß an J. F. Millet, 1878 mit der Heuernte, der 1879 die Kartoffelernte zur Oktoberzeit, 1880 die den Stimmen lauschende Jeanne d'Arc, 1881 der Bettler (Hauptwerk), 1882 der Reisigsammler und 1883 die Liebe auf dem Dorfe folgten, die auf die Entwickelung[437] des Naturalismus und der Hellmalerei schnell von Einfluß geworden sind, aber auch ebenso schnell ihre Bedeutung verloren haben. B. hat auch Bildnisse gemalt. Vgl. de Fourcaud, B., sa vie et ses œuvres (Par. 1885); Theuriet, B., l'homme et l'artiste (das. 1885 u. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 437-438.
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