Bellegarde [1]

[611] Bellegarde (spr. bäl'gárd'), 1) Ort im franz. Depart. Ain, Arrond. Nantua, an der Mündung der Valserine in die Rhone, Knotenpunkt an der Lyoner Bahn, welche die Valserine auf einem mächtigen Viadukt überschreitet, mit Holzstofffabrik, Mühlen und (1901) 3066 Einw. Dabei die sogen. Perte du Rhône, eine von der Rhone in den Kalkfelsen gerissene Schlucht, die in neuester Zeit durch Sprengungen erweitert worden ist, und in der sich jetzt eine Turbinenanlage befindet. – 2) Festung zweiten Ranges im franz. Depart. Ostpyrenäen, an der spanischen Grenze, auf einem Felsen (420 m ü. M.), beherrscht die Pyrenäenstraße, die von Perpignan über den Col de Perthus nach Figueras in Katalonien führt. Sie wurde unter Ludwig XIV 1679 erbaut, 25. Juni 1793 von den Spaniern genommen, aber im September 1794 von den Franzosen zurückerobert. – 3) Schweizer. Ort, s. Jauntal.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 611.
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