Bergakademien

[659] Bergakademien, Hochschulen, die eine vollständige wissenschaftliche Ausbildung für den berg- und hüttenmännischen Beruf gewähren (s. Bergwissenschaften). B. bestehen in Berlin (1770 durch Friedrich den Großen als solche begründet, nach der 1810 erfolgten Stiftung der Universität daselbst, als diese ergänzendes »Hauptbergeleven-Institut« weiter geführt, 1860 als Bergakademie wiederhergestellt und seitdem mehr und mehr zur selbständigen Vollanstalt ausgebaut, seit 1875 mit der geologischen Landesanstalt verbunden), in Clausthal im Harz (seit 1801), während in Aachen an der Technischen Hochschule eine Abteilung für das Berg- und Hüttenwesen besteht, zu Freiberg in Sachsen (seit 1766), zu Leoben in Steiermark und Přibram in Böhmen (beide seit 1849), in Ungarn zu Schemnitz (seit 1770, Unterrichtssprache früher deutsch, neuerdings ausschließlich magyarisch). Ähnliche Anstalten haben Frankreich in Paris und St.-Etienne (Écoles supérieures des mines), Belgien in Lüttich, Rußland in Petersburg (seit 1773), England in London (the Royal School of mines), Schweden in Stockholm, Amerika in New York, Houghton (Michigan), Mexiko, Cordoba in Argentinien, Copiapo und Serena in Chile, Australien in Ballaarat in Victoria.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 659.
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