Betulazeen

[776] Betulazeen (birkenartige Gewächse), dikotyle, aus 69 Arten bestehende Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Fagalen, strauch- und baumartige, laubwechselnde Holzgewächse mit wechselständigen, einfachen, runden, rhombischen oder eiförmigen Blättern und freien, abfallenden Nebenblättern. Die Blüten sind einhäusig, männliche und weibliche stehen in Kätzchen. Die Blütenhülle wird von Hochblättchen gebildet oder fehlt. Die männlichen Blüten stehen einzeln oder in Gruppen auf dem Deckblatt und haben 2–10 Staubgefäße. Die weiblichen Blüten haben einen aus zwei Fruchtblättern gebildeten, am Grunde zweifächerigen Fruchtknoten mit zwei Griffeln. Die Frucht ist nußartig mit nur einem Samen ohne Nährgewebe. Die B. zerfallen in die Gruppen der Coryleae (Gattungen: Carpinus, Hainbuche, Ostrya und Corylus, Haselnuß) und Betuleae (Gattungen: Alnus, Erle, und Betula, Birke). Die B. gehören in der nördlichen gemäßigten und kalten Zone zu den wichtigern Waldbäumen und gehen unter diesen mit am weitesten nach Norden und am höchsten in die Gebirge hinauf, zuletzt nur als kleine, krüppelhafte Sträucher (Zwergbirke, Betula nana L.). Aus den Funden vorweltlicher B. geht deren Ursprung in der Polarregion der Tertiärzeit und ihre Zurückdrängung während der spätern Eiszeit hervor.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 776.
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