Bilĕam

[874] Bilĕam (hebr., »Volksverderber«), Wahrsager und Magier zu Pethor am Euphrat, Beors Sohn (4. Mos. 22–24). Vom Moabiterkönig Balak aufgefordert, die herandringenden Israeliten zu verfluchen, gab er erst wiederholten glänzenden Versprechungen nach und mußte dann, überwältigt von prophetischer Begeisterung, segnen statt fluchen, gab aber den hinterlistigen Rat, die Israeliten durch heidnische Weiber zum unzüchtigen Baalsdienst zu verleiten und so ihre Kraft zu brechen (4. Mos. 31,8,16); er fiel im Kampf gegen Midian. Die Erzählung von der redenden Eselin und dem Engel, der dem B. in den Weg trat, schildert Bileams Sinn, der zwischen seiner bessern prophetischen Erkenntnis und dem Verlangen nach dem dargebotenen Gewinn geteilt war. Im Neuen Testament ist B. (gräzisiert Balaam) der Typus falscher Propheten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 874.
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