[8] Biwak (franz. Bivouac, vom deutschen Bei- oder Biwacht), die einfachste Form des militärischen Lagers unter freiem Himmel, die zur Anwendung kommt, wenn z. B. Anhäufung von Truppen oder die durch die militärische Lage geforderte Kampfbereitschaft Gewährung von Ortsunterkunft nicht gestatten. Mindestens wird dann ein großer Teil schon aus taktischen Rücksichten unter freiem Himmel ohne jede Bequemlichkeit biwakieren müssen. Die Truppen sind hierbei, in taktischen Körpern zusammengehalten, durch Alarmierung in sofortige Kampfbereitschaft zu versetzen. Im französischen Heer wurden seit dem 18. Jahrh. Zelte benutzt, sie wurden in den Revolutionskriegen abgeschafft, später wieder eingeführt und erwiesen sich im Kriege 1870/71 als lästig. Neuerdings wurden auch im deutschen Heere kleine, tragbare, wasserdichte Zelte eingeführt, die sich wohl bewähren werden, wenn der Winter nicht, wie es früher üblich war, die Kriegshandlungen unterbricht. Um dem B. die Truppenbedürfnisse (Stroh, Holz, Bretter, Lebensmittel etc.) möglichst zugänglich zumachen, bezieht man gern benachbarte Ortschaften (Ortschaftsbiwaks) mit ein, auch lehnt man, um den Unbilden der Witterung zu begegnen, das B. an Wald- und Höhenränder an. Die Infanterie lagert im B. bei ihren zusammengesetzten Gewehren, die Reiterei bei ihren angekoppelten Pferden, die Artillerie hinter ihrem Geschützpark.