Blaubeuren

[36] Blaubeuren, Oberamtsstadt im württemberg. Donaukreis, in der Rauhen Alb, an der Blau und Ach und der Staatsbahnlinie Ulm-Sigmaringen, 514 m ü. M., hat 2 evang. Kirchen (darunter die gotische Klosterkirche mit wertvollen Chorstühlen, reichem Hochaltar und schönem Schnitzwerk; das Schiff der Kirche wird jetzt als Turnhalle benutzt), eine kath. Kirche, ein evangelisch-theologisches Seminar in der ehemaligen Benediktinerabtei, eine Latein- und Realschule, Amtsgericht, Forstamt, landwirtschaftliche Kreditbank, 3 große Zementfabriken, Bandfabrik, bedeutende Leinwandweberei, Strumpfwarenfabrik, Bierbrauerei, Kunstmühle und (1900) 3114 meist evang. Einwohner. In der Nähe der Blautopf (s.d.); daneben das König Karl-Denkmal, errichtet von den Wasserversorgungsgruppen der Alb und des Heubergs. – Das Kloster zu B. wurde 1085 von Anselm, einem Vorfahren der Pfalzgrafen von Tübingen, gestiftet (vgl. Baur, Das Kloster zu B., Blaub. 1877). Stadtrechte hatte B. bereits 1267, wo es den Grafen von Helfenstein zufiel. 1447 kam es durch Kauf an Württemberg. Die Reformation wurde hier 1534 durch Ambrosius Blarer (Blaurer) eingeführt. Tief gelegen, litt B. oft durch Überschwemmungen, so 1752, 1809 und 1868. Vgl. Schübelin, Führer durch B. (Blaub. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 36.
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