Bleek

[40] Bleek, 1) Friedrich, prot. Theolog, geb. 4. Juli 1793 zu Ahrensbök in Holstein, geb. 27. Febr. 1859[40] in Bonn, ward zu Berlin 1818 Repetent, 1823 außerordentlicher Professor der Theologie und 1829 ordentlicher Professor in Bonn. Sein bedeutendstes Werk ist »Der Brief an die Hebräer, erläutert durch Einleitung, Übersetzung und fortlaufenden Kommentar« (Berl. 1828–40, 2 Abtlgn. in 3 Bdn.). Nach seinem Tod erschienen: »Einleitung in die Heilige Schrift« (Berl. 1860–62, 2 Bde.; Bd. 1, 6. Aufl. 1893; Bd. 2, 4. Aufl. 1886); »Synoptische Erklärung der drei ersten Evangelien« (Leipz. 1862, 2 Bde.); »Vorlesungen über die Apokalypse« (Berl. 1862) und »über die Briefe an die Kolosser etc.« (das. 1865); »Der Hebräerbrief erklärt« (Elberf. 1868).

2) Wilhelm Heinrich Immanuel, Sohn des vorigen, geb. 8. März 1827 in Berlin, gest. 17. Aug. 1875 in Kapstadt, ausgezeichneter Kenner der südafrikanischen Sprachen und Völker, studierte in Bonn und Berlin klassische Philologie und Sprachwissenschaft, die ihn bald auf das noch wenig erforschte Gebiet der afrikanischen Sprachen führte. Nachdem er anderthalb Jahr Natal und das Kaffernland bereist hatte, kam er 1856 nach Kapstadt, wo er Bibliothekar der von Grey der Kolonie geschenkten Bibliothek ward. Seine Hauptwerke sind: »The library of Sir George Grey« (Kapstadt 1858–59, 2 Bde.); das von B. in Gemeinschaft mit andern Kennern verfaßte »Handbook of African, Australian and Polynesian philology« (das. 1858–63, 3 Bde.); die unvollendete »Comparative grammar of South African languages« (Lond. 1862–69, 2 Bde.); »Reynard the Fox in South Africa« (das. 1864; deutsch, Weim. 1870), eine Sammlung südafrikanischer Fabeln und Märchen; »Über den Ursprung der Sprache« (mit Einleitung von E. Haeckel, Weim. 1868; engl., New York 1869), eine Anwendung der Darwinschen Theorie auf den Ursprung der Sprache.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 40-41.
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