[136] Bogdanówitsch, Ippolit Fjodorowitsch, russ. Dichter und Schriftsteller, geb. 3. Jan. 1744 (23. Dez. 1743) zu Perewolotschna im Gouv. Poltawa, gest. 18. (6.) Jan. 1803 auf einem Gut bei Kursk, machte seine Studien in Moskau, wo er bei dem Dichter Cheraskow Aufnahme und Unterstützung fand, wurde 1761 als Klassenaufseher an der Universität und 1763 als Übersetzer im Auswärtigen Amt bei dem Grafen Panin angestellt, siedelte später nach Petersburg über und ging 1766 als Legationssekretär[136] nach Dresden, wo er seine reizende Dichtung »Dušeńka« entwarf (gedruckt erst 1775). 1768 nach Petersburg zurückgekehrt, wurde er hier Mitglied und 1788 Präsident des Reichsarchivs, in welcher Stellung er bis 1795 verblieb. B. hatte schon 1763 ein schönwissenschaftliches Journal in Petersburg: »Unschuldiger Zeitvertreib«, gegründet, später veröffentlichte er mehrere Übersetzungen, unternahm, von Katharina II. veranlaßt, eine »Sammlung russischer Sprichwörter« (Petersb. 1785, 3 Bde.) und schrieb mehrere kleine Dramen, die lyrische Komödie »Duschenkas Freude« und kleine Lustspiele nach russischen Sprichwörtern. Den ersten Rang unter seinen Werken nimmt das erwähnte komische Heldengedicht »Dušeńka« ein, eine freie Nachbildung der Lafontaineschen »Psyché«. Gesammelt erschienen seine Werke zuerst in 6 Bänden (Mosk. 180910), dann in 4 Bänden (das. 1848), zuletzt in der Smirdinschen Ausgabe russischer Klassiker; seine Autobiographie in den »Vaterländischen Annalen« (1853, Nr. 4).