Bolsēna

[185] Bolsēna, Stadt in der ital. Provinz Rom, Kreis Viterbo, an der Nordostseite des gleichnamigen Sees, ist das Volsinii novi des Altertums (s. Volsinii), hat Reste eines Amphitheaters, eines Tempels und andre alte Baureste, eine Kirche, Santa Cristina, in der das von RaffaelMesse von B.«) verewigte Wunder der blutenden Hostie stattgefunden haben soll, und zählt (1901) 3286 Einw. Der See von B. (Lacus Volsiniensis), 305 m ü. M., 146 m tief, 44,5 km im Umfang, der schönste und größte der nördlich von Rom gelegenen, wahrscheinlich vulkanische Senkungsfelder oder eingestürzte Krater füllenden Seen, hat eine Fläche von 115 qkm, ist sehr fischreich und steht durch den Fluß Marta mit dem Mittelländischen Meer in Verbindung. In ihm erheben sich die beiden Inseln Bisentina, mit Ruinen der Villen der Farnese, und Martana, auf der Theodat seine Gemahlin Amalasuntha, die Tochter Theoderichs, 534 ermorden ließ. Vgl. Cozza, Origine e vicende della città di B. (Orvieto 1856).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 185.
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