Bouilhet

[276] Bouilhet (spr. bujä), Louis, franz. Dichter, geb. 20. Mai 1821 in Cany (Niederseine), gest. 18. Juli 1869 in Rouen, studierte Medizin, folgte aber bald seiner Neigung zur Dichtkunst und machte sich 1851 einen Namen durch sein etwas langatmiges Gedicht »Melaenis, conte romain«, ein anmutiges Sittengemälde aus der römischen Kaiserzeit, dem »Les fossiles« folgte, eine Reihe vorsintflutlicher Schilderungen. Seine kleinern Gedichte erschienen gesammelt u. d. T.: »Poésis. Festons et astragales« (1859), in neuer Ausgabe mit dem erstgenannten u. a. als »Œuvres« (1892). Seine versifizierten Dramen: »Madame de Montarcy« (1856), »Hélène Peyron« (1858), »Dolorès« (1862) und sein bestes, »La conjuration d'Amboise« (1866), zeichnen sich durch Bilderreichtum, blühenden Stil und glänzenden Rhythmus aus, entbehren aber eines einheitlichen Planes und oft der Moralität. Noch schwächer sind seine Lustspiele: »L'oncle Million« (1861, in Versen) und »Faustine« (1864, in Prosa), auch sein nachgelassenes Drama »Mademoiselle Aïssé« (1872). Sein Leben beschrieben Angot (Par. 1885) und de la Ville de Mirmont (das. 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 276.
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