[311] Brancaccio (spr. -kátscho), Carlo, ital. Maler, geb. 6. März 1861 in Neapel, widmete sich zuerst dem Studium der Mathematik, wandte sich aber mit 22 Jahren der Malerei zu, wobei er durch den neapolitanischen Genre- und Landschaftsmaler Eduardo Dalbono gefördert wurde. Zu seiner Spezialität erkor er sich die Landschaft in und um Neapel und das neapolitanische, später auch das venezianische Straßenbild. Im Gegensatze zu den fremden Landschaftsmalern, die den Golf und den Strand von Neapel in den sattesten Farben bei intensiver Beleuchtung zu schildern gewohnt sind, bevorzugt B. im Zusammenhang mit der neuern realistischen Richtung die Frühjahrs-, Herbst- und Winterstimmung bei gebrochenem Licht, legt jedoch innerhalb der kühlen Tonstimmung einen großen Wert auf sorgfältige Detailzeichnung.