Brausepulver

[362] Brausepulver (Pulvis aërophorus), Gemisch aus 26 Teilen doppeltkohlensaurem Natron, 24 Teilen Weinsäure und 50 Teilen Zucker, liefert ein erfrischendes und niederschlagend wirkendes Getränk, wenn man einen gehäuften Teelöffel voll B. in ein reichlich zur Hälfte mit Wasser gefülltes Glas schüttet, einmal umrührt und möglichst schnell während des Brausens trinkt. B. muß aus scharf getrockneten Substanzen gemischt und in gut verschlossenen Gefäßen aufbewahrt werden. Im Wasser entsteht weinsaures Natron, und die Kohlensäure des doppeltkohlensauren Natrons entweicht unter Schäumen. Beim englischen B. (Pulvis aërophorus anglicus) werden 2 g doppeltkohlensaures Natron und 1,5 g Weinsäure getrennt in verschiedenfarbigen Papierkapseln aufbewahrt. Man löst das Salz in Wasser, schüttet die Säure hinzu und trinkt schnell aus. Das abführende B. (Seidlitzpulver, Pulvis aërophorus laxans) besteht aus 7,5 g weinsaurem Kalinatron, mit 2,5 g doppeltkohlensaurem Natron gemischt, einerseits und 2 g Weinsäurepulver anderseits; man benutzt es wie das englische B. Brausemagnesia (Magnesium citricum effervescens) wird bereitet, indem man 5 Teile kohlensaure Magnesia mit 15 Teilen Zitronensäure und 2 Teilen Wasser mischt und bei höchstens 30° trocknet, dann 17 Teile doppeltkohlensaures Natron, 8 Teile Zitronensäure und 4 Teile Zucker hinzufügt und unter Zusatz von wenig Alkohol durch sanftes Reiben in eine krümelige Masse verwandelt, die schnell getrocknet werden muß. Brausepulvermischungen werden als Moussierpulver schal gewordenem Bier zugesetzt, um ihm wieder Kohlensäure zuzuführen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 362.
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