Bryce

[518] Bryce (spr. braiß), James, engl. Historiker, geb. 10. Mai 1838 in Belfast, studierte in Oxford und Heidelberg, wurde 1867 Rechtsanwalt in London, 1870 Professor des Zivilrechts in Oxford. 1880 ward er ins Parlament gewählt. 1886 war er unter Gladstone einige Monate Unterstaatssekretär des Auswärtigen Amtes, 1892–94 Kanzler des Herzogtums Lancaster und 1894–95 Präsident des Handelsamtes im Kabinett Rosebery. Bemerkenswert ist seine Tätigkeit für Abschaffung der religiösen Eide in den ältern englischen Universitäten. B. unternahm größere Reisen, so nach Island, nach dem Kaukasus und Armenien (beschrieben in »Transcaucasia and Ararat«, 1877,4. Aufl. 1896) sowie nach Amerika und Südafrika (Bericht darüber im »Impressions of South Africa«, Lond. 1897,3. vermehrte Aufl. 1899; deutsch von Kleinschmidt, Hannov. 1900). Außerdem schrieb er: »The holy Roman Empire« (1864, 9. Aufl. 1888; deutsch, Leipz. 1873, auch ins Italienische und Französische übersetzt), sein Hauptwerk; »The American commonwealth« (1888, 3 Bde.; 3. Aufl. 1895); »Studies in history and jurisprudence« (1902, 2 Bde.) sowie einen interessanten »Introductory essay« zur englischen Übersetzung von Helmolts »Weltgeschichte« (1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 518.
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