Byng

[669] Byng (spr. bing), 1) George B., Viscount Torrington, brit. Seeheld, geb. 27. Jan. 1663 zu Wrotham in Kent, gest. 17. Jan. 1733, seit 1678 im Seedienst, wirkte 1688 als Leutnant eifrig und erfolgreich für den Anschluß der Flotte an den Prinzen von Oranien und wurde zum Kapitän, 1703 zum Konteradmiral ernannt. Wichtige Dienste leistete B. im Spanischen Erbfolgekrieg, insbes. 1704 bei der Eroberung Gibraltars und in der Schlacht von Malaga. 1705 zum Vizeadmiral befördert, entsetzte er 1706 Barcelona, wurde 1708 Admiral der Blauen Flagge, vereitelte den Einfall des Prätendenten in Schottland, wurde 1709 Lord der Admiralität und 1710 Admiral der Weißen Flagge. Für Plymouth trat er ins Parlament und ward 1717 Baronet. 1718–20 vereitelte er, besonders durch den Sieg bei Kap Passaro (31. Juli 1718), die Unternehmungen des Kardinals Alberoni auf Sizilien und zwang den König von Spanien zur Annahme der Bedingungen der Quadrupelallianz. 1721 erhob ihn Georg I. zum Peer mit dem Titel Viscount Torrington und Baron von Southill; Georg II. ernannte ihn zum ersten Lord der Admiralität.

2) John, brit. Admiral, Sohn des vorigen, geb. 1704, gest. 14. März 1757, wurde 1745 Konteradmiral, 1747 Vizeadmiral und 1756 Admiral der Blauen Flagge. Als B. bei dem Versuch, die von den Franzosen bis auf das Fort St. Philipp besetzte Insel Menorca zu befreien, 20. Mai 1756 von dem Admiral de la Galissonnière geschlagen ward, wurde er vor ein Kriegsgericht gestellt, zum Tode verurteilt und 14. März 1757 erschossen. Über diesen Urteilsspruch entspann sich eine lebhafte Polemik.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 669.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika