Cambronne

[716] Cambronne (spr. kangbronn'), Pierre Jacques Etienne, Graf von, franz. General, geb. 26. Dez. 1770 in St.-Sébastien bei Nantes, gest. 5. März 1842, diente seit 1792 im Heer und zeichnete sich 1799 bei Zürich aus. Als Oberst machte er die Kriege von 1806–13 mit, ging 1814 mit Napoleon nach Elba und kehrte mit ihm im März 1815 nach Frankreich zurück. Napoleon ernannte ihn zum Generalleutnant, Grafen und Pair. Bei Waterloo befehligte er eine Division der alten Garde und soll die Worte gesprochen haben: »La garde meurt et ne se rend pas!« (»Die Garde stirbt, aber ergibt sich nicht«), ohne Zweifel patriotische Erfindung. Ebenso wird die Zurückweisung der Übergabe durch das Wort: »Merde!« (Sch....e!) nicht C., sondern dem General Michel zugeschrieben, der gleich darauf einer feindlichen Kugel erlag. Vielmehr gab sich C. gefangen und wurde nach England gebracht. Ludwig XVIII. ernannte ihn zum Feldmarschall und 1820 zum Kommandanten von Lille; 1824 zog sich C. auf ein Dorf bei Nantes zurück.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 716.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: