Caprāra [2]

[750] Caprāra, 1) Äneas Sylvius, Graf von, kaiserlicher Generalfeldmarschall, geb. 1631 in Bologna, gest. 3. Febr. 1701, diente unter dem ihm verwandten Grafen Montecuccoli in den Feldzügen gegen die Türken und Franzosen, nahm 1683 teil am Entsatze Wiens, 1684 an der Belagerung Ofens. 1685 nahm er die Festung Neuhäusel mit Sturm, 1686 drang er bis an die Grenzen von Siebenbürgen vor, 1691 befehligte er am Rhein und 1694 wieder in Ungarn (Peterwardein). Als Vizepräsident des Hofkriegsrates zählte er zu den Gegnern des Prinzen Eugen von Savoyen.

2) Johann Baptist, Kardinal und Erzbischof von Mailand, Verwandter des vorigen, geb. 29. Mai 1733, gest. 21. Juni 1810, ward 1758 Vizelegat von [750] Ravenna und wurde später nach Köln, Luzern und Wien geschickt, wo er überall die Interessen des römischen Stuhles mit reformatorischen Bestrebungen friedlich in Einklang zu bringen wußte. Pius VII. ernannte ihn 1792 zum Kardinal, 1800 zum Bischof von Jesi und nach Abschluß des Konkordats mit der französischen Republik zum Legaten bei ihr (im September 1801). Seit 1802 Erzbischof von Mailand, weihte er 1805 den Kaiser Napoleon I. zum König von Italien, ward Senator des Königreichs und gab als päpstlicher Legat in Paris seine Zustimmung zu dem neuen Napoleonischen Katechismus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 750-751.
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