Carroccio

[781] Carroccio (ital., spr. -rótscho, mittellat. carrocium), mittelalterlicher Fahnenwagen der italienischen Städte, von Stieren gezogen, galt gleichzeitig als Hauptquartier, von dem Befehle, Signale etc. ausgingen. Besonders berühmt ist der mailändische C., vom Erzbischof Aribert 1038 zur Anfeuerung der Städter ersonnen, als Konrad II. die Stadt belagern ließ. In der Mitte des C. war ein rotbemalter Baum, an der Spitze ein goldener Apfel, aufgepflanzt, an dem die Stadtfahne befestigt war. Der C., von Geistlichen und bewährten Streitern geleitet, bildete ein Palladium, dessen Verlust als schmachvoll galt, dennoch ging der mailändische C. 1237 in der Schlacht von Cortenuova verloren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 781.
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