Caryōta

[787] Caryōta L. (Brennpalme), Gattung der Palmen, Bäume mit oft sehr hohem, ringförmig genarbtem Stamm, doppelt gefiederten Blättern mit keilförmigen, schief ausgezackten Segmenten und nickenden Blütenkolben, deren Ähren oft in Büscheln herabhängen, einhäusigen Blüten und runden rötlichen Beeren. Die Blüten kolben erscheinen zuerst in den Achseln der jüngsten, dann der ältern Blätter, zuletzt in denen der abgestorbenen Blattscheiden, und wenn der letzte Kolben am Fuß des Stammes erscheint, stirbt die oft mächtige Pflanze ab. Neun Arten von Ceylon, dem Malaiischen Archipel bis Neuguinea und der tropischen Nordküste Australiens. C. urens L. (s. Tafel »Palmen I«, Fig. 1), in Bengalen, Malabar, Assam, ein 15 m hoher Baum mit 6 m langen und 4 m breiten Wedeln. Aus den Blatthüllenfasern (Crin végétal [zum Teil], Black fibre, Kittul) fertigt man Stricke, Bürsten, Besen, Körbe, Hüte etc.; auch dienen sie zum Polstern. Das sehr feste Holz dient als Zimmer- und Nutzholz. Der aus dem an geschnittenen unentwickelten männlichen Blütenkolben fließende Saft wird auf Palmwein u. Palmzucker (Jaggery), das mehlhaltige Mark alter Stämme auf Grütze und Brot verarbeitet. Die jungen Blatttriebe werden als Kohl genossen. Das Fleisch der Früchte schmeckt brennend, fast ätzend scharf. Mehrere Arten lassen sich im Zimmer kultivieren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 787.
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