Cercis

[842] Cercis L. (Judasbaum, Judaslinde, Judenbaum), Gattung der Leguminosen, Sträucher und Bäume mit einfachen, ganzrandigen oder ausgerandet zweilappigen Blättern, die erst nach den roten, in kurzen gebüschelten Trauben stehenden Blüten sich entwickeln. Fünf Arten in Südeuropa, Mittelasien, Japan und Nordamerika. C. Siliquastrum L., ein mäßig hoher Baum mit nierenförmigen Blättern, schönen roten oder weißen Blüten, die oft aus altem Holz hervorbrechen, und rötlichen Hülsen (falsches Johannisbrot) mit linsenförmigen Samen, wächst in Südeuropa und im Orient, gedeiht aber auch bei uns und bildet mit seinen im März oder April erscheinenden Blüten eins unsrer reizendsten Gehölze. Die scharf schmeckenden Blütenknospen werden in Essig eingelegt und wie Kapern, die Blüten als Salat genossen, das grün und schwarz geäderte Holz (Cercisholz) dient zu Tischlerarbeiten. Die Türken pflanzen den Baum auf ihre Totenäcker. An diesem Baum soll sich Judas Ischariot erhängt haben. C. canadensis L., in Virginia und Kanada, dem vorigen sehr ähnlich, liefert festes, grün geadertes Nutzholz und wird ebenfalls als Ziergehölz angepflanzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 842.
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