[852] Ceulen, 1) (spr. kölen, Collen) Ludolf van, Mathematiker, geb. 28. Jan. 1540 in Hildesheim, gest. 31. Dez. 1610 in Leiden, lebte abwechselnd in Livland, Antwerpen, Delft als Lehrer der Mathematik und als Professor der Kriegsbaukunst in Leiden. Er berechnete die nach ihm benannte Kreisumfangszahl π (Ludolfsche Zahl, s. Kreis) auf 35 Dezimalstellen genau und schrieb: »Van de circkel« (Delft 1596); »De arithmetischeen geometrische fondamenten« (Leiden 1616, lat. von Snellius).
2) Cornelis Janssens van, niederländ. Maler, geb. im Oktober 1593 in London, gest. um 1664 in Amsterdam oder Utrecht, war von 161843 als Porträtmaler in England tätig, wo er sich unter dem Einfluß van Dycks gebildet hatte, und ging 1643 nach Holland, wo er anfangs in Middelburg, dann im Haag und besonders in Amsterdam arbeitete. Seine Bildnisse zeichnen sich durch eine an van Dyck erinnernde Eleganz der Auffassung aus, werden aber durch einen unangenehmen graugrünen Ton in ihrer Wirkung beeinträchtigt. Seine Hauptwerke sind: Karl I. und sein Gefolge (im Buckinghampalast zu London), ein Gruppenbild des Haager Magistrats (im Gemeindemuseum des Haag) und ein Schützenstück (Schützenhaus zu Middelburg). Einzelbildnisse von ihm besitzen die Museen und Galerien zu Rotterdam, Utrecht, Lille, Dresden, Braunschweig, Aachen u. a.