Châteauneuf

[900] Châteauneuf (spr. schatonöff), 1) (C.-sur-Charente) Stadt im franz. Depart. Charente, Arrond. Cognac, an der Charente, Knotenpunkt zweier Staatsbahnlinien, mit einer im 12.–15. Jahrh. erbauten Kirche, Schloßruinen, Wollspinnerei, Zeug- u. Hutfabrikation, Steinbrüchen, Handel mit Wein und Branntwein und (1901) 1932 Einw. – 2) Stadt im franz. Depart. Finistère, Arrond. Châteaulin, an der Aulne, mit einer durch Skulpturen ausgezeichneten Kapelle, Schloßruinen, Schieferbrüchen, Bienenzucht und (1901) 1417 Einw. – 3) Badeort im franz. Depart. Puy-de-Dôme, Arrond. Riom, an der Sioule, mit den Ruinen eines alten Schlosses, Steindenkmälern aus der Keltenzeit und (1901) 91 (als Gemeinde 873) Einw. C. besitzt 22 Mineralquellen (Säuerlinge) von 15–37° Temperatur, die besonders erregend und harntreibend wirken. – 4) (C.-en-Thimerais) Flecken im franz. Depart. Eure-et-Loir, Arrond. Dreux, nahe dem Wald gleichen Namens, an der Westbahn, mit (1901) 1326 Einw. Sieg der Deutschen 18. Nov. 1870. – 5) (C.-sur-Loire) Stadt im franz. Depart. Loiret, Arrond. Orléans, an der Loire und der Orléansbahn, hat Schloßruinen, eine Kirche mit schönen Grabdenkmälern, Maschinen- und Weinessigfabrikation und (1901) 2841 Einw. C., 1428 von den Engländern erobert, wurde 1429 durch die Jungfrau von Orléans befreit. – 6) (C.-sur-Sarthe, ehemals Seronnes) Stadt im franz. Depart Maine-et-Loire, Arrond. Segré, an der Sarthe, mit Resten eines Schlosses, das Gottfried Plantagenet 1131 erbaute, und (1901) 1099 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 900.
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