Chabarowsk

[856] Chabarowsk (bis 1895 Chabarowka), Hauptstadt des Bezirks C. (früher Sofijsk, 122,257 qkm mit [1897] 27,269 Einw.), zugleich Sitz des Generalgouverneurs des Generalgouvernements Amur, unter 48°28' nördl. Br. auf dem 139 m hohen Ufer des hier 3 km breiten Amur, bei seiner Vereinigung mit dem Ussuri, und an der Ussuribahn (C.-Wladiwostok), hat eine Temperatur von + 20.1° (Juli) bis -21,9° (Januar), ist sehr regelmäßig auf drei Hügeln erbaut, besteht fast ganz aus Holzhäusern, hat 2 russische Kirchen, chinesischen Tempel im Chinesenviertel, Stadtgarten mit Denkmal des Grafen Murawiew, Kadettenschule, Eisenbahnschule, Mädchengymnasium, je eine Staatsschule für Knaben und Mädchen, ethnographisches Museum mit Bibliothek, Wochenzeitung, Abteilung der Reichsbank, Eisengießerei der Krone, 2 Schiffswerften und (1897) 14,932 Einw., davon 4000 Chinesen, viele Koreaner u. a. Im Sommer ist der Handel durch zahlreiche Dampfer auf dem Amur (bis Strjetensk und Nikolajewsk) und dem Ussuri (bis zum Chankasee) sehr belebt, namentlich für Pelzwerk (25–30,000 Zobel selle). Der Ort wurde 1858 als Militärposten gegründet, 1881 zur Stadt erhoben und war 1880–88 an Stelle von Nikolajewsk Sitz der Regierung der Küstenprovinz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 856.
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