Chalybäus

[865] Chalybäus, Heinrich Moritz, Philosoph. geb. 3. Juli 1796 zu Pfaffroda im sächsischen Erzgebirge, gest. 22. Sept. 1862 in Dresden, war zuerst Hauslehrer in Wien, dann Lehrer an der Kreuzschule zu Dresden, an der Fürstenschule zu Meißen und an der Ritterakademie zu Dresden, von wo er 1839 an die Universität Kiel berufen, 1852 aber seiner deutschnationalen Gesinnung halber mit neun seiner Kollegen von der dänischen Regierung seines Lehramtes enthoben wurde. Seine aus Vorlesungen entstandene geschmackvolle »Historische Entwickelung der spekulativen Philosophie von Kant bis Hegel« (Dresd. 1837, 5. Aufl. 1860) begründete seinen Ruf und wurde zweimal ins Englische (von Tulk, Lond 1854, und von Edersheim, 1860) übersetzt. Außerdem schrieb er im Sinn eines theistischen Eklektizismus unter anderm: »System der spekulativen Ethik« (sein Hauptwerk, Leipz. 1850, 2 Bde.); »Fundamentalphilosophie« (das. 1861) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 865.
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