Chelidonīn

[908] Chelidonīn C20H19NO5, ein Alkaloid, das sich im Schöllkraut (Chelidonium majus) neben zwei isomeren Alkaloiden α und β Homochelidonin C21H21NO5, Protopin C20H17NO5 und Chelerythrin C21H17NO4 findet, bildet farb- und geruchlose Kristalle mit 1 Molekül Kristallwasser, schmeckt bitter, löst sich schwer in Alkohol, nicht in Wasser und Äther, bildet mit Säuren Salze und ist schwach giftig. Chelerythrin (Chelin, Sanguinarin, Pyrrhopin) kommt auch in der Wurzel von Sanguinaria canadensis, in Glaucium luteum, Bocconia frutescens und Escholtzia californica vor, bildet seine, farblose Kristalle mit 1 Molekül Kristallwasser, ist unlöslich in Wasser, löslich in Alkohol und Äther, schmeckt brennend scharf und bildet orangerote Salze. Es ist narkotisch giftig, sein Staub erregt heftiges Niesen. Außerdem enthält Schöllkraut noch Chelidonsäure C7H4O6 oder CH.CO.CH.COC(COOH)2, farblose, verwitternde, in heißem Wasser leicht lösliche Kristalle, schmilzt bei 220° unter Zersetzung, bildet farblose neutrale und gelbe basische Salze und zerfällt beim Kochen mit Alkalien in Aceton und Oxalsäure.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 908.
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