[66] Chinon (spr. schinóng), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart Indre-et-Loire, an der Vienne, Knotenpunkt an der Staatsbahnlinie Tours-Les Sables-d'Olonne, mit den imposanten Ruinen eines alten festen Schlosses, den gotischen Kirchen St.-Maurice und St.-Etienne und der ehemaligen Kirche St.-Mexme, einem Denkmal des hier gebornen Rabelais, einem Collège und (1901) 4348 (als Gemeinde 6033) Einw., die Weinbau, Fabrikation von Korb-, Böttcher- und Seilerwaren sowie Handel mit Getreide treiben. C. war bereits im 5. Jahrh. n. Chr. Stadt; im Mittelalter hieß es Castrum Caino. Merkwürdig ist das Schloß als Todesstätte Heinrichs II. von England und Ludwigs XI. sowie als Residenz Karls VII. von Frankreich, als die Jungfrau von Orléans zuerst an den Hof kam. Vgl. de Cougny, C. et ses environs (Tours 1898).
Herder-1854: Chinon · Château Chinon
Meyers-1905: Château-Chinon
Pierer-1857: Chinon [1] · Chinon [2] · Château-Chinon · Chinōn