[168] Civīlis, Julius (besser als: Claudius), Anführer der Bataver im Aufstand gegen die Römer 6970 n. Chr. Erbittert darüber, daß er wegen angeblicher Empörung gegen die römische Herrschaft zweimal gefangen gesetzt worden war und beinahe hingerichtet worden wäre, faßte C. 69 den Plan, sein Volk zu befreien, und benutzte klug den damaligen Bürgerkrieg zwischen Vitellius und Vespasian, indem er als Anhänger des letztern auftrat. Im Bunde mit den Kaninefaten und Friesen besiegte er das römische Landheer, bemächtigte sich der Flotte und warf den vom Statthalter von Obergermanien gegen ihn geschickten Legaten Munius Lupercus nach Vetera (bei Xanten) zurück. Während er ihn dort belagerte, gingen die vorher schon meuternden römischen Legionen zu ihm über; ganz Gallien schloß sich ihm an, und schon plante man ein großes, von Rom unabhängiges Reich. Indessen brach unter den verschiedenen Völkern Feindschaft aus, und da mittlerweile der Bürgerkrieg durch Vespasian beendigt worden war und C. seiner Aufforderung, die Waffen niederzulegen, nicht Folge leistete, drang Petilius Cerialis in das Land ein. Die Gallier traten zu ihm über, auch die Legionen kehrten wieder zum Gehorsam zurück, so daß C. genötigt wurde, sich auf die Bataverinsel zurückzuziehen und endlich auf einen ihm von Cerealis entgegengebrachten Vergleich einzugehen (70), durch welchen den Batavern die Rückkehr in den alten Stand gewährt wurde. Vgl. C. Meyer, Der Freiheitskrieg der Bataven unter C. (Hamb. 1856).
Meyers-1905: Civīlis actio · Brachylŏgus juris civīlis
Pierer-1857: Civīlis [1] · Civīlis [2] · Civīlis annus · Civilis mors