Clemens von Alexandria

[189] Clemens von Alexandria (Titus Flavius), altkirchlicher Schriftsteller, ein vielgereister heidnischer Philosoph, trat erst im reifern Alter zum Christentum über und ward um 190 durch Vermittelung seines Lehres Pantänus Presbyter und Lehrer an der Katechetenschule in Alexandria (s. Alexandrinische Schule), nach dem Tode jenes Vorsteher derselben und als solcher Lehrer des Origenes. Die Christenverfolgung von 202 (203) vertrieb ihn aus Alexandrien, 211 war er in Kleinasien, vor 216 ist er, unbekannt wo, gestorben. Sein Hauptwerk bilden drei, durch den einheitlichen Grundgedanken einer stufenweisen Einführung in das Christentum verbundene und eine philosophisch freie Auffassung bekundende Schriften: »Ermahnungsrede an die Hellenen«, »Pädagog« und »Teppiche« (Stromata; vermischte Abhandlungen in 8 Büchern). Die letzte Gesamtausgabe besorgte Dindorf (Oxf. 1869, 4 Bde.); das besonders lehrreiche 7. Buch der »Teppiche« gab Mayor (Lond. 1902) nach Aufzeichnungen Horts mit reichem Kommentar heraus. »Ermahnungsrede« und »Pädagog« deutsch in der Bibliothek der Kirchenväter (Kempten 1875). Vgl. Kutter, Clemens Alexandrinus und das Neue Testament (Gießen 1897); E. de Faye, Clément d' Alexandrie (Par. 1898); Hitchcock, Clement of Alexandria (Lond. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 189.
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