Kirchenväter

[59] Kirchenväter (lat. Patres Ecclesiae) heißen im Sprachgebrauch der katholischen Kirche diejenigen Kirchenschriftsteller (s. d.), denen antiquitas competens (»gehöriges Alter«), doctrina orthodoxa (»rechtgläubige Lehrweise«), sanctitas vitae (»heiliges Leben«) und ausdrückliche oder stillschweigende approbatio ecclesiae (»kirchliche Anerkennung«) zukommt. Aus der Gesamtheit dieser K. hat die Kirche einer kleinern Zahl den Grad der Kirchenlehrer (Doctores Ecclesiae) beigelegt, als deren besonderes Merkmal die eruditio eminens (»hervorragende Gelehrsamkeit«) gilt. Außer den vier wirkungsvollsten Schriftstellern der alten abendländischen Kirche, Gregor d. Gr., Augustin, Ambrosius und Hieronymus, gelangten zu dieser Würde noch die Abendländer Hilarius von Poitiers, Petrus Chrysologus, Leo d. Gr. und Isidor von Sevilla, die Morgenländer Athanasius, Basilius d. Gr., Cyrill von Jerusalem, Gregor von Nazianz, Chrysostomus und Johannes von Damaskus (dieser erst 1890). Den Titel Doctor Ecclesiae führen außerdem einige Schriftsteller des Mittelalters und der neuen Zeit, nämlich Beda Venerabilis. Petrus Damiani, Anselm von Canterbury, Bernhard von Clairvaux, Thomas von Aquino, Bonaventura, Franz von Sales und Alfons von Liguori. S. die einzelnen Artikel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 59.
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