Cohen

[213] Cohen, Emil, Mineralog und Geolog, geb. 12. Okt. 1842 zu Aakjaer in Jütland, studierte in Berlin und Heidelberg, habilitierte sich 1871 in Heidelberg, bereiste 1872 und 1873 die Diamantfelder und die Goldfelder in Transvaal und wurde 1878 Professor der Petrographie, Direktor des petrographischen Instituts und geschäftsführendes Mitglied der Kommission für die geologische Landesuntersuchung in Straßburg. 1885 ging er als Professor der Mineralogie nach Greifswald. C. untersuchte besonders die mikroskopische Struktur und Zusammensetzung der Gesteine und gab eine »Sammlung von Mikrophotographien zur Veranschaulichung der mikroskopischen Struktur von Mineralien und Gesteinen« (3. Aufl., Stuttg. 1900,80 Tafeln) heraus. Er schrieb noch: »Über die Dyas im südlichen Odenwald« (Heidelb. 1871); »Geognostisch-petrographische Skizzen aus Südafrika« (Stuttg. 1874 u. 1887); »Erläuternde Bemerkungen zu der Routenkarte einer Reise von Lydenburg nach den Goldfeldern und von Lydenburg nach der Delagoabai im östlichen Südafrika« (Hamb. 1875); »Struktur und Zusammensetzung der Meteoreisen« (mit Brezina, Stuttg. 1886–87); »Das obere Weilertal und das zunächst angrenzende Gebirge« (Straßb. 1889); »Geschiebe aus Neuvorpommern und Rügen« (mit Deecke, Greifsw. 189 lu. 1896). Mit Benecke lieferte er eine von Erläuterungen begleitete geognostische Karte der Umgegend Heidelbergs (Straßb. 1874–77,2 Blätter). In letzter Zeit beschäftigte er sich vorzugsweise mit dem Studium der Meteoriten und begann die Herausgabe einer umfangreichen »Meteoritenkunde« (Heft 1 u. 2, Stuttg. 1891 u. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 213.
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