[241] Comersee (Lago di Como, bei den Alten Lacus Larius, daher auch jetzt Lario genannt), See in Oberitalien, Provinz Como, erstreckt sich in nordsüdlicher Richtung zwischen den Luganer und den Bergamasker Alpen (s. Karte »Schweiz«). Das fjordartige Becken teilt sich bei Bellagio in zwei Arme, einen südwestlichen, an dessen Ende die Stadt Como liegt, und einen südöstlichen, der nach der Stadt Lecco benannt wird. Der See hat eine größte Längenausdehnung von 51,1 km, wovon 22,9 km auf den nördlichen Teil bis zur Landspitze von Bellagio und 28,2 km auf den südwestlichen Arm entfallen (der Arm von Lecco ist 18 km lang). Die größte Breite (bei Cadenabbia) beträgt 4.5 km, das Areal umfaßt 145,9 qkm. Der C. liegt bei mittlerm Wasserstand 198 m ü. M. und hat eine Tiefe bis 414 m. Er wird von der Adda durchflossen, die, durch die Mera verstärkt, an der Nordspitze mit breitem Delta in den See tritt, um ihn bei Lecco wieder zu verlassen. Klimatisch ist namentlich der Como-Arm begünstigt. Von Fischen zählt man 25 verschiedene Sorten, darunter Forellen, Barsche, Hechte und Agoni (Cyprinus lariensis); auch wird der See von vielen Wasservögeln besucht. Die Berge, die den See umgürten, ragen vielfach zu bedeutender Höhe empor (La Grigna am Lecco-Arm 2410 m, Monte Legnone im NO. 2612 m). Die Abhänge und der Fuß der Berge sind trefflich angebaut, die Vegetation namentlich von Bellagio bis Como ist ganz italienisch. Hier gedeihen Agaven, Lorbeer, Myrte, Oliven, Feigen, Zypressen, Pinien im Freien. Die landschaftlichen Schönheiten der Ufer, das milde Klima, die südliche Vegetation, die schönen Villen mit ihren Gärten und Terrassen sowie die zahlreichen Ortschaften am Gestade haben den C. zum genußreichsten aller italienischen Seen erhoben. Die Hauptorte am Ufer sind Como, Lecco, Bellagio, Cadenabbia, Menaggio, Bellano, Dongo, Gravedona und Colico. Unter den Villen sind hervorzuheben die Villa Melzi bei Bellagio, Villa Carlotta bei Cadenabbia, die Villen Pizzo, Este und Raimondi bei Como. Der C. wird von Dampfbooten befahren. Lecco ist mit Como, Colico und Chiavenna, Menaggio mit Porlezza am Luganer See durch Eisenbahn verbunden. Den wichtigsten Erwerbszweig der Uferbewohner bildet die Seidengewinnung. Vgl. Pestalozzo e Valentini, Sistemazione del deflusso delle acque del lago di Como (Mail. 1898); Béha, Die italienischen Seen (Prachtalbum, Zürich 1898); Brusoni, Die drei oberitalienischen Seen (Bellinzona 1902).