Comonfort

[245] Comonfort, Ignacio, Präsident von Mexiko, geb. 12. März 1812 in Puebla de los Angeles, gest. 13. Nov. 1863, schloß sich 1832 dem General Santa Ana an, verteidigte 1833 die Stadt La Puebla erfolgreich, mußte sich aber endlich ergeben, worauf er sich für mehrere Jahre ins Privatleben zurückzog. Von 1844–53 war er wiederholt Mitglied des Kongresses und bekleidete andre hohe Ämter, bis ihn 1853 Santa Ana verdrängte. Dafür nahm C. an dem Aufstand von 1855 gegen diesen teil und ward nach dessen Sturz 10. Dez. zum Präsidenten ernannt. Den Widerstand der Armee und der Priesterpartei schlug er 20. März 1856 nieder, und um ihn auch für die Zukunft zu brechen, erließ er die Dekrete vom 31. März und 28. Juni 1856, wonach der Klerus kein Grundeigentum mehr besitzen durfte. Aber obwohl im November 1857 mit außerordentlicher Gewalt bekleidet, vermochte er die Ruhe und Ordnung nicht wiederherzustellen, und wurde im Januar 1858 vom General Zuloaga gezwungen, Mexiko zu verlassen, worauf er sich, nachdem er zuvor Juarez (s.d.) zu seinem Nachfolger bestellt hatte, in die Vereinigten Staaten begab. Doch kehrte er nach einigen Jahren in sein Vaterland zurück, wo er von Guerillas unweit San Luis Potosi ermordet wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 245.
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